Die Produktion des Grünen Tees: Kleine Unterschiede versprechen den einmaligen Geschmack

Teefabrik

Der grüne Tee erfreut sich speziell in Asien großer Beliebtheit – und das selbstverständlich nicht ohne Grund: Er gilt als besonders gesund, erfrischend und wird im Rahmen einer regelmäßigen Teezeremonie serviert, welche die Zusammengehörigkeit und die Geselligkeit der Teefreunde stärkt. Um den grünen Tee mit Haut und Haar genießen zu können, sollte der Liebhaber allerdings auch über die Herstellung des grünen Wundermittels Bescheid wissen: Diese unterscheidet sich nur in wenigen kleinen Detail von der des schwarzen Tees – mit bemerkenswerten Folgen.

Der Weg des Grünen Tees: Vom Blatt am Strauch bis zum Rohdiamanten

Bis zum Zeitpunkt der Fermentation erkennt der Laie nur wenige oder auch gar keine Unterschiede zwischen der Produktion von grünem und der schwarzen Tees: Die Teeblätter werden geerntet und daraufhin direkt weiter verarbeitet, um hohe Qualitätsstandards und damit einen aromatischen Geschmack zu gewährleisten. Zunächst werden die Blätter des Teebaums sorgsam von Hand geerntet, um daraufhin welken zu können. Hierzu werden die frischen Teeblätter in Drahtnetzen gelagert, die sich wiederum in großen Bottichen befinden. Die Feuchtigkeit im Inneren der frischen Teeblätter wird daraufhin durch eine kräftige Luftzufuhr stark reduziert, wodurch die grünen Teeblätter einen Großteil ihrer ursprünglichen Größe und ihre Stabilität verlieren. Nach dem 12- bis 17-stündigen Welken der frischen Teeblätter sind diese geschmeidig genug, um sie rollen zu können.

Die letzten Vorbereitungen für den entscheidenden Zeitpunkt

Beim Rollen der frischen Teeblätter werden deren Zellwände aufgebrochen, um den Zellsaft der Blätter mit Sauerstoff zu versorgen. Hierzu werden die frischen Teeblätter in eine Walzmaschine eingefüllt, welche sich horizontal über dem Walztisch dreht. Durch diesen Prozess erhalten die Teeblätter ihre typische, drahtige Optik – doch darüber hinaus werden sie dabei geöffnet, was bereits die Vorbereitung zum darauffolgenden Oxidationsprozess darstellt.

Der große Unterschied zwischen Schwarz- und Grüntee: Die Oxidation

Im Gegensatz zum schwarzen Tee oxidiert der Grüntee gar nicht bzw. nur sehr kurz, da er sich dadurch auszeichnet, aus weitestgehend „frischen“ bzw. ursprünglichen Teeblättern zu bestehen. Auf eine stundenlange Oxidation bei hoher Luftfeuchtigkeit und ausreichender Luftzufuhr wird hierbei demnach verzichtet – stattdessen werden die grünen Teeblätter an diesem Punkt kurz erhitzt. Hierzu werden sie entweder in einer großen Pfanne über dem Feuer kurz geröstet oder heißen Wasserdampf ausgesetzt – diese Methode wird besonders häufig in Japan und Darjeeling angewandt. Daraufhin werden die erhitzten Teeblätter in einem Heißlufttrockner untergebracht, in welchem sie bei einer Temperatur von 80 – 85 °C etwa 20 – 30 Minuten lang getrocknet werden.

Nach dem Sortieren tritt der grüne Tee seinen Weg um die Welt an

Auf das Trocknen der grünen Teeblätter folgt das Sortieren: Dieses geht standesgemäß in Rüttelsieben vonstatten, welche den Tee nach Blattgraden in Blatt-Tees, Broken-Tees, Fannings und in Dust sortiert. Abhängig von der Teesorte werden die verarbeiteten Teeblätter nun entsprechend bearbeitet und daraufhin verpackt und in alle Teile der Welt exportiert, um auch deutschen, amerikanischen, afrikanischen und australischen Teefreunden den Genuss dieses erfrischenden und gesunden Heißgetränks zu ermöglichen.

„Grün“ statt „Unbehandelt“

Der grüne Tee trägt seine Bezeichnung demnach keinesfalls ohne Grund – der Teefreund muss allerdings zwischen „grünem“ und „unbehandeltem“ Tee unterscheiden: Obwohl der sich der grüne Tee optisch nicht so stark vom ursprünglichen Teeblatt unterscheidet wie beispielsweise der schwarze Tee, werden die geernteten Teeblätter keinesfalls sich selbst überlassen. Stattdessen sind es eher die wertvollen Inhaltsstoffe des grünen Tees, die bei der Herstellung unbehandelt bleiben und das aromatische Heißgetränk damit nicht nur schmackhaft, sondern auch gesund machen.